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===== Vorbemerkung (Readme!) ===== | ===== Vorbemerkung (Readme!) ===== | ||
- | Der HAWIE-R ist sehr veraltet. Der Dokumentationstext zum HAWIE-R steht hier nur noch aus historischen Gründen und für wissenschaftliche Vergleichszwecke. Seit 2006 gab es mit dem [[tests: | + | Der HAWIE-R ist sehr veraltet. Der Dokumentationstext zum HAWIE-R steht hier nur noch aus historischen Gründen und für wissenschaftliche Vergleichszwecke. Seit 2006 gab es mit dem [[dokumentation: |
===== Hintergrund ===== | ===== Hintergrund ===== | ||
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Die Testhandbücher enthalten nur das zur Durchführung und Auswertung notwendige Material. Historische Hintergrundinformationen zu den Wechsler-Tests findet man in dem klassischen Handbuch von Matarazzo((Matarazzo, | Die Testhandbücher enthalten nur das zur Durchführung und Auswertung notwendige Material. Historische Hintergrundinformationen zu den Wechsler-Tests findet man in dem klassischen Handbuch von Matarazzo((Matarazzo, | ||
- | Neuere Literatur zur klinischen Interpretation der Intelligenztestbatterien von Wechsler für Erwachsene gibt es derzeit nur auf Englisch.((Tulsky, | + | Neuere Literatur zur klinischen Interpretation der Intelligenztestbatterien von Wechsler für Erwachsene gibt es derzeit nur auf Englisch.((Tulsky, |
==== Zusammensetzung ==== | ==== Zusammensetzung ==== | ||
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Das Copyright für den HAWIE-R liegt beim Verlag Hans Huber in Bern. | Das Copyright für den HAWIE-R liegt beim Verlag Hans Huber in Bern. | ||
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===== Testdurchführung ===== | ===== Testdurchführung ===== | ||
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Die Flächentransformation führt im Prinzip zu einer Linearisierung der Rohwerte und damit zu einer Normalverteilung. Dies war seinerzeit beim Einschluss des HAWIE-R in TDB2 nicht weiter überprüft worden. | Die Flächentransformation führt im Prinzip zu einer Linearisierung der Rohwerte und damit zu einer Normalverteilung. Dies war seinerzeit beim Einschluss des HAWIE-R in TDB2 nicht weiter überprüft worden. | ||
- | Beim WIE, bei dem die Ausgangslage im Wesentlichen die Gleiche ist wie beim HAWIE-R wurden später einzelne Verteilungen überprüft (siehe den entsprechenden [[tests: | + | Beim WIE, bei dem die Ausgangslage im Wesentlichen die Gleiche ist wie beim HAWIE-R wurden später einzelne Verteilungen überprüft (siehe den entsprechenden [[tests: |
===== Linearisierung der Messskala ===== | ===== Linearisierung der Messskala ===== | ||
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Die Angemessenheit der erhaltenen Stichprobe ist schwer zu beurteilen. Es gibt keine anderen ähnlichen Untersuchungen mit dem HAWIE-R, die als Kontrolle herhalten könnten. Es gibt lediglich indirekte Evidenz aus Studien, die bei den gleichen Probanden oder Patienten zwei vergleichbare Intelligenztests vorgaben, und zwar einmal den HAWIE und den HAWIE-R (Satzger et al., 1996)((Satzger, | Die Angemessenheit der erhaltenen Stichprobe ist schwer zu beurteilen. Es gibt keine anderen ähnlichen Untersuchungen mit dem HAWIE-R, die als Kontrolle herhalten könnten. Es gibt lediglich indirekte Evidenz aus Studien, die bei den gleichen Probanden oder Patienten zwei vergleichbare Intelligenztests vorgaben, und zwar einmal den HAWIE und den HAWIE-R (Satzger et al., 1996)((Satzger, | ||
- | {{:tests: | + | {{:dokumentation: |
**Abbildung 1: Verteilung der Gesamt-IQs der 88 Personen aus der Studie von Satzger et al. (1996) im HAWIE** | **Abbildung 1: Verteilung der Gesamt-IQs der 88 Personen aus der Studie von Satzger et al. (1996) im HAWIE** | ||
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**Abbildung 2: Verteilung der Gesamt-IQs der 88 Personen aus der Studie von Satzger et al. (1996) im HAWIE-R** | **Abbildung 2: Verteilung der Gesamt-IQs der 88 Personen aus der Studie von Satzger et al. (1996) im HAWIE-R** | ||
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Im HAWIE-R **(Abbildung 2)** zeigte sich in der Untersuchung von Satzger et al. (1996) eine wesentlich breitere Streuung der Intelligenzquotienten als im HAWIE **(Abbildung 1)**. | Im HAWIE-R **(Abbildung 2)** zeigte sich in der Untersuchung von Satzger et al. (1996) eine wesentlich breitere Streuung der Intelligenzquotienten als im HAWIE **(Abbildung 1)**. | ||
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**Abbildung 3: Streudiagramm der HAWIE- und HAWIE-R-Gesamt-IQs der 88 Personen aus der Studie von Satzger et al. (1996)** | **Abbildung 3: Streudiagramm der HAWIE- und HAWIE-R-Gesamt-IQs der 88 Personen aus der Studie von Satzger et al. (1996)** | ||
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Es ist nun auf Grund dieser Daten nicht zu sagen, welche der beiden Normuntersuchungen (HAWIE oder HAWIE-R) " | Es ist nun auf Grund dieser Daten nicht zu sagen, welche der beiden Normuntersuchungen (HAWIE oder HAWIE-R) " | ||
- | In diese Daten gehen allerdings auch die [[tests: | + | In diese Daten gehen allerdings auch die [[dokumentation: |
===== Leistungs- und Altersnormen der Subtests im Überblick ===== | ===== Leistungs- und Altersnormen der Subtests im Überblick ===== | ||
- | Die Abbildungen in diesem Abschnitt zeigen zusammenfassend die Leistungs- und Altersnormen der HAWIE-Subtests, | + | siehe ausführliche [[tests:hamburg-wechsler_intelligenztest_fuer_erwachsene|Testdokumentation]] |
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- | Abbildung 4 zeigt in einer zusammengesetzten Grafik den Zusammenhang von Roh- und Leistungswerten sowie den Einfluss des Alters auf die (durchschnittlichen) Leistungen für den Wortschatztest des HAWIE-R. Auf dieser und allen folgenden Abbildungen markieren die senkrechten Striche die Leistungswerte von 40 bis 145. Auf der schwarzen waagerechten Linie sind die Rohwerte lagerichtig eingetragen. Die abwechselnd rot und blau eingezeichneten Linien enthalten die Normgrenzen für alle Altersgruppen in der Übersicht. Die fünf Markierungen auf jeder Linie stehen für die Prozentränge 2.5, 16, 50, 84 und 97.5. Jeweils eine solche Linie, nämlich die, die der Altersgruppe des Probanden entspricht, wird (in anderer Form) im TDB2Online-Profilblatt eingezeichnet, | + | |
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- | **Abbildung 4: Leistungswerte im Subtest Allgemeines Wissen mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (siehe Text)** | + | |
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- | Wir sehen auf **Abbildung 4**, dass der altersassoziierte Leistungsabfall bei den verbalen Tests im HAWIE-R nicht stark ist. Die Leistung der 70-74-jährigen liegt nicht mal eine drittel Standardabweichung unterhalb der Leistung der jungen Erwachsenen. | + | |
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- | Man sieht auch, dass der Auflösungsgrad des Subtests im oberen Bereich nicht hoch ist, hier erhöht sich der Leistungswert um 15 Punkte (immerhin eine ganze Standardabweichung), | + | |
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- | {{:tests:hawie-r_zn_altersnormen.png|}} | + | |
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- | **Abbildung 5: Leistungswerte im Subtest Zahlennachsprechen mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Der Subtest Zahlennachsprechen ist messtechnisch sehr gut, ähnlich wie auch beim WIE. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass der altersassoziierte Leistungsverlust auch bei diesem Subtest nicht hoch ist. Das ist häufig nicht recht im Bewusstsein, | + | |
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- | **Abbildung 6: Leistungswerte im Wortschatztest mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Der Wortschatztest gleicht in seinem Altersverlauf bis in Details hinein dem Allgemeinen Wissen. Die Auflösung ist etwas höher, auch im oberen Leistungsbereich. Der Wortschatztest galt mit Recht immer als der beste Subtest des Verbalteils. | + | |
- | ==== RD ==== | + | |
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- | **Abbildung 7: Leistungswerte im Subtest Rechnerisches Denken mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Auch der Subtest Rechnerisches Denken hat eine schlechte Auflösung im oberen Leistungsbereich, | + | |
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- | **Abbildung 8: Leistungswerte im Subtest Allgemeines Verständnis mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Im Subtest Allgemeines Verständnis wird die höchste Durchschnittsleistung von den 50-jährigen erreicht. Betrachtet man nur die Subpopulation der untersten 2,5 Prozent der Verteilung, dann steigt deren Leistung kontinuierlich mit zunehmendem Alter bis in die 60er und 70er Jahre hinein. Man mag dies je nach Standpunkt für mangelnde Altersfairness des Tests halten oder für einen Beleg dafür, dass der Subtest das misst, was er messen soll. | + | |
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- | **Abbildung 9: Leistungswerte im Subtest Gemeinsamkeitenfinden mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Der Subtest Gemeinsamkeitenfinden differenziert im oberen Bereich nicht sonderlich gut, die Testdecke liegt bei einem Leistungswert von 136,5 (32 Rohpunkte). Im unteren Leistungsbereich ist die Auflösung dagegen recht fein. | + | |
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- | **Abbildung 10: Leistungswerte im Subtest Bilderergänzen mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Die fünf Subtests des Handlungsteils weisen in den oberen Altersbereichen mehr oder weniger starke Bodeneffekte auf. Diese sind teilweise durch die Aufgabenstruktur der Tests bedingt (zum Beispiel beim Bilderordnen und Figurenlegen), | + | |
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- | Auch der Subtest Bilderergänzen misst im unteren Leistungsbereich deutlich differenzierter als im oberen, wo zwei Rohpunkte über Leistungsunterschiede von mehr als einer Standardabweichung entscheiden. Die Testdecke ist bei einem Leistungswert von 132 (17 Rohpunkte) erreicht. | + | |
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- | **Abbildung 11: Leistungswerte im Subtest Bilderordnen mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Der Subtest Bilderordnen differenziert gut im oberen Leistungsbereich und in der Mitte, hat aber zu wenig leichte Items, die auch für ältere Personen geeignet sind. Bei älteren kommte es zu massiven Bodeneffekten. Möglicherweise sind auch die Zeitgrenzen für alte Personen zu rigide. Die Skalierung von Rohpunkten, die sich teilweise aus Geschwindigkeitsmerkmalen und teilweise aus solchen der Lösungsqualität zusammensetzen, | + | |
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- | Manche diese Probleme sind übrigens im WIE durchaus besser gelöst. | + | |
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- | **Abbildung 12: Leistungswerte im Mosaiktest mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Hier verweisen wir auf das zum Bilderergänzen Gesagte. Ansonsten fehlt dieser Version des Mosaiktests die schwere Aufgabe, die im WIE hinzukam, der Rest ist ohnehin gut. Der altersassoziierte Leistungsverlust ist hoch. | + | |
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- | **Abbildung 13: Leistungswerte im Subtest Figurenlegen mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Mit nur vier Testaufgaben ist das Figurenlegen einfach zu knapp bemessen. Auch wenn sich rechnerisch damit 41 Rohpunkte gewinnen lassen, so ist deren serielle Unabhängigkeit doch sicher verletzt. Das Figurenlegen zählt nicht zu den besseren Subtests und gehört mit Recht im WIE nicht mehr zu den Standardsubtests. | + | |
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- | **Abbildung 5: Leistungswerte im Zahlen-Symbol-Test mit Rohwerten und Altersnormgrenzen (Erklärung der Abbildung im Text zu Abbildung 4)** | + | |
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- | Es gibt die schon erwähnten massiven Bodeneffekte bei den höheren Altersgruppen. Ansonsten ist auch hier die verlängerte Version des Subtests im WIE deutlich besser. | + | |
===== Leistungs- und Altersnormen der IQs ===== | ===== Leistungs- und Altersnormen der IQs ===== |